Wochenlang, ja monatelang, rätselten die Experten über den weiteren weltwirtschaftlichen Ausblick, bis endlich diese dreckige Vokabel "Rezession" über ihre Lippen kam. Europäische Experten sahen für Europa nur eine Wachstumsdelle während Amerika voll in die Rezession schlittern werde. Anders natürlich die amerikanischen Experten, die zunächst ausschliesslich auf Europa zeigten, bis sie endlich zugeben mussten, das sich Amerika schon seit Ende 2007 in einer Rezession befindet. Da war es dann endlich raus! Und ein Land nach dem anderen gab zu entweder in eine Rezession zu schlittern, oder bereits in einer Rezession zu sein. Auslöser dieses Schlamassels ist und bleibt natürlich die Finanzkrise, die noch lange nicht überwunden ist. Eifrig wird an deutschen Wirtschaftsinstituten bereits die Wachstumsdellentiefe aus der ersten Ableitung der Disflation errechnet, wobei sich dann der wirtschaftliche Gesamtverlusst aus dem Integral der Disflation über die gesamte Rezesion ergibt. Und schon posaunen hochdotierte Experten Prognosen zum Ende der Rezession heraus, ohne zu wissen, das alles in einer Stagflation enden wird.
Der Normalbürger versteht dabei im Allgemeinen nur die Wörter Inflation und Rezession. Das eine Disflation nicht mit einem Absinken des allgemeinen Preisniveaus verwechselt werden darf, sondern ein Sinken der Inflation bezeichnet, weiss dabei kaum noch jemand. Das Absinken des allgemeinen Preisniveaus heisst nämlich Deflation und die wird nur noch durch die Stagflation getoppt, d.h. durch das gleichzeitige Auftreten von Rezession und Deflation. Dabei kommt es dann zu einer Depression, die nur durch eine Distagflation überwunden werden kann - klar?
Dennoch ist die Finanzkrise nicht überwunden. Die Kreditvergabe der Banken klappt immer noch nicht, obwohl die Banken ihrerseits zinslose Kredite bei den Zentralbanken bekommen. Also müssen die Zentralbanken und Politiker umgehend noch mehr Geld produzieren. Gefragt sind jetzt billionenschwere Rettungsfonds, Rettungsschirme und Staatshilfen. Das geht beispielsweise, indem der Staat selbst Staatsanleihen kauft und diese dann mit, sagen wir mal, 10 Prozent verzinst. Schon hat man 10 Prozent mehr zum Ausgeben - klar? Oder man druckt einfach Geld - die amerikanische Notenbank hat eine Lizenz dazu - und überschwemmt den Markt damit. "Quantitative Easing" nennen die Experten das. Unter "Easing" findet man im Lexikon die Übersetzung: Verminderung, Linderung Entspannung...
Wer eins und eins zusammenzählen kann kommt also schnell darauf das quasi die Defloration des weltweiten Finanzsystems kurz bevor steht. Dabei wird die Welt dann gewissermassen in einer riesigen Finanzejakulation mit Banknoten überschwemmt. Dann kommt es automatisch zu einer Verminderung, Linderung beziehungsweise einer Entspannung. Aha! Das leuchtet ein! Das anschliessend nur noch der Stillstand kommen kann, dürfte zumindestens jedem erwachsenen Leser bekannt sein...
Und wenn wir dann alle meterhoch durch Banknoten waten, dann haben wir sie - die gefürchtete Stagflagtion! Und die Finanzkrise wird damit dann auch beendet sein. In diesem Sinne sind wir schon sehr gespannt auf 2009 und wünschen allen Lesern ein gutes, fröhliches, gesundes, spannendes und ereignisreiches neues Jahr...
Und 2009 gibt es wieder mehr zu lesen und mehr Bilder, versprochen! Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack. Die folgenden Bilder können durch Anklicken vergrössert werden: