Zwei Nachrichten kursieren in Deutschland, vielleicht auch schon in der ganzen Welt. Das Ziel der Bundesregierung 2011 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, wird durch den 480 Milliarden schweren Bankenrettungsplan wahrscheinlich nicht gefährdet! Aha! Im Deutschlandfunk war dann zu hören: Geld fliesst beim Bankenrettungsplan eigentlich nicht, es handelt sich quasi eher, äh stotter (=Anmerkung des Schreibers), um eine Garantie. Bingo! Meine Monopoly-Theorie stimmt also. Der Bankenrettungsplan ist nichts weiter als ein läppischer Zettel auf dem 480 Mille steht.
Ich habe die Schuldenuhr schon mal vorsorglich vorgedreht und mir das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Gut, den Spielverlauf stört es erst einmal nicht, wie in Teil 1 bereits gesagt, wenn auf irgendeinem Zettel ein paar Mille mehr stehen. Und sollten die Milliarden in den nächsten Wochen doch tatsächlich gebraucht werden, dann schreiben wir doch gleich 500 Mille auf den Zettel, damit sind dann auch schon die Zinsen für die Neuverschuldung eingepreist, wie die Finanzindustrieler zu sagen pflegen. Der Haushalt kann dann 2011 trotzdem durchaus wiedererwarten ausgeglichen sein, denn die Schulden haben wir ja schon 2008 gemacht :-)
Aber warum reden wir eigentlich heute schon von 2011, wir haben ja gerade mal 2008. Ist 2011 wieder einmal die Mitte einer Legislaturperiode? Wann wurde in Deutschland eigentlich das letzte mal gewählt? Ist schon eine Zeit lang her, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe. Und was habe ich da eigntlich gleich noch mal gewählt?
Nun, ähnlich wie beim Bankenrettungsplan ist es bei dieser Regierung ja mit dem Klimaschutz. Bis zum Jahr 2050 (zur Erinnerung, wir haben gerade 2008) will die jetztige Regierung den CO2-Ausstoss um 50% reduzieren. Gleichzeitig soll die Industrieproduktion aber wegen dem Wachstumsdenken pro Jahr um, sagen wir mal, 1% jährlich wachsen. Dass heisst bei lediglich linearfaktorisch angewendeter Mathematik verbrauchen wir 2050 etwa 42% mehr. Beispielsweise fahren im Jahr 2050 minimum etwa 42% mehr Autos durch die Welt. Das heisst, wir müssten eigentlich eine 92%ige Einsparung erzielen, sonst bringt der Klimaschutz garnichts. Und furzen müssen wir alle mal, das macht nach meinen Berechnungen bis 2050 etwa 1% aus. Bleiben im Jahre 2050 also noch 7% der heute ausgestossenen Menge an CO2 (vorausgesetzt Methan ist in etwa so schädlich für die Atmosphäre wie CO2). 2050 wird es aber 50% mehr Menschen geben, d.h. es bleiben eigentlich nur noch 3,5% der heute ausgestossenen Menge. Gesagt hat uns das in dieser Deutlichkeit noch kein Politiker. Gut, dass ich im Jahre 2050 mit 98%iger Wahrscheinlichkeit zu 99,9% tot bin :-)
Aber was sagt uns all das? Wir brauchen bis zur nächsten Bundestagswahl endlich und dringlichst eine Zertifizierung der politischen Parteien, z.B. nach DIN ISO 9000, damit Ergebnisse, Ziele und Garantien endlich nachhaltig nachprüfbar sind. Der aufmerksame Leser wird sich fragen: wieso DIN, dass heisst doch Deutsche Industrie Norm. Nun, Politiker und Industrie arbeiten ja Hand in Hand, das weiss man doch.
Für die Endverbraucher würde die nächste Wahl damit aber viel einfacher und transparenter werden, insbesondere wenn alle Parteien unter gleichen Gesichtspunkten zertifiziert werden. Ein Wahlplakat, beispielsweise das der Ungebremsten Wachstumspartei Deutschland, könnte dann etwa so aussehen:
Die Wahl wäre dann so einfach wie im Supermarkt am Weichkäseregal. Gute Nacht Deutschland...