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Von Cusco nach Tumbes


Von Cusco an die Pazifikküste sind es etwa 600 Kilometer. Wir brauchen dafür 3 Tage. Es ist wie Achterbahnfahren. Von 4000 auf 2400 Meter runter und anschliessend wieder hoch. Kurven und Flughuppel den ganzen Tag. Die reine Fahrtzeit bestimmt mehr als 20 Stunden.

Im Vergleich zu Cusco ist es hier unten an der Küste seit langem endlich wieder sch&oouml;n warm. In Nazca wollen wir uns die präinkaischen Wüstenbilder ansehen. Bilder die in den Wüstensand gescharrt sind - mehrere tausend Jahre alt. Das geht am Besten mit mit einem kleinen Flugzeug aus der Luft. Wir übernachten in einem Hotelgarten direkt am Flughafen. Interessant für Elias die startenden und landenden Flugzeuge anzusehen. Den Rest des Tages verbringen wir am Hotelpool. Am nächsten Tag geht es in die Luft. Das Fliegen ist fast spannender als die Linien selbst. Noch nie sind wir in so einer kleinen wackeligen Maschine geflogen.

Wir haben jetzt beschlossen weiter in den Norden zu fahren. Es heisst zwar, dass die Küste von Peru nicht so schön sei, aber das können wir nicht bestätigen. Zwar gibt es immer wieder nebelige Tage, aber dazwischen auch immer wieder sonnige. Und es gibt sehr schöne und leere Sträde.

Im Nationalpark Paracas bleiben wir ein paar Tage. Wir fühlen ins wie in der Sahara. Kein Baum, kein Strauch nur Sand. Aber der ist so festgefahren, dass wir mit dem Bus fast überall hinkommen. Ein tolles gebiet für ein Fahrtraining auf Sand. Es geht sogar steile Dünen herab. Nur rauf kommen wir nicht - dazu ist der Motor zu schwach, oder die Dünen sind zu steil :-) Wir erholen uns hier ein paar Tage vor der langen Fahrt in den Norden.

In den nächsten Tage geht es endlos an der Küste entlang. Wunderschöne Sanddünen an langen Sandstränden - oftmals leider nicht mit dem Auto zu erreichen. Dazwischen immer wieder Abschnitte mit Steilküste.

Alle Reisenden warnen uns vor den vielen Polizeikontrollen um Lima herum. Deshalb fahren wir Sontags. Und wir haben Glück, auch die Polizei arbeitet an diesem Tag nicht viel. Bei uns ist der Montag der Tag der Polizei. Schon am frühen Morgen klopfen zwei Polizisten an den Bus und wecken uns - es ist 5 Uhr 30. Warscheinlich wollten sie nur nach dem Rechten sehen, weil sie unseren Bus abseits der Strasse entdeckt hatten.

So kommen wir früh los. Auf den nächsten 200 Kilometern werden wir dann 13 Mal von der Polizei angehalten. Aber nur zwei mal werden unsere Papiere kontrolliert. Meistens will man nur wissen, woher wir kommen, ob wir es in Peru toll finden und wohin wir wollen. Toll! Spanischunterricht auf peruanische Staatskosten. Die Polizisten sind fast immer sehr freundlich. Nie versuchen sie uns eine Strafe aufzudrängen, wie wir es von vielen anderen Reisenden gehört haben.

In TruJillo machen wir wieder ein paar Tage Pause. Hier gibt es einen netten Campingplatz mit Pool. Elias geht das erste mal nur mit Schwimmflügeln ins Wasser. Davor wollte er immer noch seinen Schwimmring haben. Hier auf dem Campingplatz treffen wir wieder viele nette andere Reisende. Aus einer Nacht werden schnell drei. Mit gemeinsamen Frühstück und langen Gesprächen. Man tauscht Karten, Tipps und Musik (thank's Justin!).

Hier treffen wir auch Tobi und Susanna, beide mit Rucksack und Zelt unterwegs. Sie wollen auch in den Norden, also nehmen wir sie mit. Es wird eng im Bus und die Zuladungsgrenze ist erreicht. In Chiclayo schauen wir uns die Grabschätze des "Herren von Sipan" an. Goldschätze der Moro-Kultur - wirklich sehenswert. Danach geht es für ein paar Tage nach Bayovar an die "Bahia de Sechura". Die Bucht ist sehr zu empfehlen. Schöne Strände und klares Wasser, aber noch kalt...

Erst ab Mancora wird auch das Wasser warm. Wir stehen ein paar Tage in einer Hotelanlage in "Punta Sal Grande" direkt am Strand. 3 Euro 50 für 4 Personen pro Nacht. Es ist Nebensaison und wir sind die einzigen Gäste im Hotel. Wir bekommen umsonst Holz zum Grillen und auch Strom wird extra gelegt. Auch den Pool dürfen wir benutzen. Aber die Wellen im warmen Meer reizen uns mehr...

Die Tage vergehen rasend schnell. Hier beginnt der Sommer. Wie es jetzt wohl in Deutschland ist? Irgendwie können wir uns noch nicht vorstellen zurückzukehren. Hohe Benzinpreise, Gesundheitsreform und Mehrwertsteuererhöhung. Warum wehrt sich da keiner, warum machen da alle mit?


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